
Voices of the Leaders of Tomorrow 2025
Navigating Global Power Shifts
Wie zukünftige Führungskräfte die veränderten globalen Macht-, Konflikt- und Kooperationsdynamiken einer multipolaren Welt wahrnehmen und darauf reagieren.


VOLOT2025
Wie gehen Unternehmen mit einer Welt im Wandel um? Die diesjährige Ausgabe des Voices of the Leaders of Tomorrow Reports vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) in Kooperation mit dem St. Gallen Symposium zeigt: Junge Führungskräfte und etablierte Topmanager nehmen geopolitische Risiken und unternehmerische Verantwortung fundamental unterschiedlich wahr.
- 1 Studie – 2 Generationen
- Globale Stimmen aus 90+ Ländern
- Strategische Impulse für Unternehmen
Zitiervorschlag
Buder, F., Rüdiger, F. & Dietrich, H. (2025). Voices of the Leaders of Tomorrow: Navigating global power shifts . Nuremberg Institute for Market Decisions & St. Gallen Symposium.
Geopolitische Disruption: Eine Frage der Perspektive
Die Leaders of Tomorrow sehen in den aktuellen geopolitischen Entwicklungen einen tektonischen Wandel. 72 Prozent von ihnen rechnen mit massiven Umbrüchen – unter den Senior Executives teilt nur rund ein Drittel diese Einschätzung. Vor allem China wird als dominanter werdender Akteur wahrgenommen, während eine Mehrheit vom sinkenden Einfluss westlicher internationaler Institutionen ausgeht. Der VOLOT Report zeigt: Wo etablierte Führungskräfte noch auf Stabilität hoffen, hat die nächste Generation bereits mit der Neujustierung begonnen.
I envision that new countries will take over economic power. For instance, China is rapidly growing to become a world leader when it comes to manufacturing and technology. (These changes will imply that some businesses will do better while some may suffer loss and go into extinction if they fail to follow the new economic trends particularly technological advancement.)
Leader Of Tomorrow Jennifer Obiorah, 28, Founder and CEO TeamUpcyclers, United Kingdom

Die aufstrebenden Mächte sind klar – aber wer verliert an Einfluss?
Erfahrene Führungskräfte sehen die Welt als grundsätzlich stabiler, in der bestehende Mächte und Systeme sich anpassen und fortbestehen – auch wenn neue Akteure an Einfluss gewinnen. Die jüngeren Führungspersönlichkeiten hingegen erwarten tiefgreifendere Umbrüche, die globale Allianzen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen grundlegend verändern könnten.
Voices of the Leaders of Tomorrow – eine internationale Perspektive auf globale Machtverschiebungen
Der diesjährige VOLOT Report basiert auf einer internationalen Umfrage unter 275 Senior Executives und 808 Leaders of Tomorrow aus dem Netzwerk des St. Gallen Symposiums. Die befragten Leaders of Tomorrow stammen aus mehr als 90 Ländern und gelten als aufstrebende Talente. Ihre Perspektiven zeigen, wie sie Wirtschaft und Gesellschaft neu denken – und Verantwortung einfordern.
Die neue Verantwortung: Unternehmen unter Druck
Nachhaltigkeit, Ethik, gesellschaftlicher Mehrwert: Für die junge Führungsgeneration sind diese Prinzipien nicht Kür, sondern Kern unternehmerischer Verantwortung. 75 Prozent der Leaders of Tomorrow fordern konkrete ESG-Maßnahmen, 31 Prozent erwarten sogar aktives politisches Engagement. Im Vergleich dazu bleiben viele Senior Executives zögerlich. Der Appell an etablierte Führungskräfte ist deutlich: Wer Vertrauen und Zukunftsfähigkeit sichern will, sollte mehr bieten als regulatorische Mindeststandards.
Young leaders are redefining success. It’s no longer profit or purpose, it’s profit through purpose. To keep ESG front and centre, we must empower purpose-driven leadership at all levels and showcase the link between doing good and doing well.
Leader Of Tomorrow Alexia Hilbertidou, 26, Founder and CEO GirlBoss NZ, New Zealand
Geopolitische Umbrüche verändern Marktbedingungen und Geschäftsprioritäten grundlegend. Unternehmen müssen ihre Strategien, Szenarienplanung und Risikosteuerung neu ausrichten, um widerstandsfähig und wettbewerbsfähig zu bleiben. Führungskräfte und die Leaders of Tomorrow setzen beide auf Innovation und Resilienz – unterscheiden sich aber in der Gewichtung von Wirtschaftlichkeit und sinnorientierter Führung.
Führung neu denken: Wie Zusammenarbeit (nicht) gelingt
Für Leaders of Tomorrow ist ein wesentliches Hindernis der Widerstand der Senior Executives gegen Machtteilung. Beide Gruppen erkennen Unterschiede in den Arbeitswerten an, wobei die erfahrenen Führungskräfte diese als das größte Hindernis benennen. Darüber hinaus werden kulturelle Erwartungen, wie unterschiedliche Auffassungen über Hierarchie und Respekt, als zentrale Hürden angesehen – auch wenn die Interpretationen zwischen den Generationen variieren.
Die Leaders of Tomorrow stellen zunehmend klassische Führungslogiken wie Hierarchie oder Senioritätsprinzip infrage. Stattdessen fordern 66 Prozent der Next Gen rotierende oder geteilte Führungsmodelle. Der Call to Action ist klar: Wer intergenerationelle Teams stärken will, muss auch Verantwortung anders denken.

An ideal leadership model blends experience with fresh perspectives through cross-generational co-leadership teams and rotating roles based on expertise rather than seniority alone. (I'd support these mechanisms because they encourage collaboration, continuous learning, and mutual respect.) Such inclusive structures boost innovation, flexibility, and motivation, driving organizational success.
Leader Of Tomorrow Helena Kandjumbwa, 29, Chief of Staff (Climate Finance & Impact Monitoring), Namibia

Handlungsempfehlung
Wie lässt sich das volle Potenzial beider Generationen nutzen, um Unternehmen in einer Zeit geopolitischer Volatilität zu stärken? Der Call to Action der Leaders of Tomorrow ist deutlich:
Entscheidungsfindung dezentralisieren
Von hierarchischen, zentralisierten Modellen hin zu Strukturen, die Teams und Einzelpersonen auf allen Organisationsebenen befähigen.
Wechsel zu Co-Leadership
Von klassischen Beratungsansätzen hin zu Modellen, die echte Co-Leadership-Möglichkeiten und gemeinsame Entscheidungsbefugnisse bieten.
Gegenseitiges Verständnis und Vertrauen stärken
Förderung von Umgebungen, in denen offener Dialog und aktives Zuhören Missverständnisse reduzieren und angepasste Führungspraktiken ermöglicht werden.