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2025
Konsumklima: Enttäuschender Ausblick für das Jahr 2026
Nürnberg, 19. Dezember 2025 – Am Jahresende zeigt sich die Verbraucherstimmung in Deutschland enttäuschend: Während die Konjunkturerwartung stagniert, müssen sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung Verluste hinnehmen. Da zudem die Sparneigung spürbar zulegt, prognostiziert der Konsumklima-Indikator für den ersten Monat des kommenden Jahres im Vergleich zum Vormonat (revidiert -23,4 Punkte) einen deutlichen Rückgang von 3,5 Zählern auf -26,9 Punkte. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM, das seit Oktober 2023 gemeinsam von NIQ/GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben wird.
Neben den starken Verlusten der Einkommenserwartung ist in diesem Monat vor allem auch der deutliche Anstieg der Sparneigung um fünf Zähler auf 18,7 Punkte für das Abrutschen des Konsumklimas verantwortlich. Ein niedrigerer Wert für das Konsumklima wurde zuletzt im April 2024 (-27,3 Punkte) gemessen.
„Bemerkenswert in diesem Monat ist, dass die Sparneigung auf den höchsten Stand seit der Finanz- und Wirtschaftskrise geklettert ist: Im Juni 2008 wurde zuletzt mit 21,4 Punkten ein höherer Wert gemessen. Eine wieder stärkere Verunsicherung durch steigende Inflationsängste sowie die kontroversen Diskussionen um die Zukunft der Rentenversicherung haben sicherlich zu diesem 17-Jahres-Hoch des Sparindikators beigetragen“, erklärt Rolf Bürkl, Head of Consumer Climate beim NIM. „Dies sind keine positiven Nachrichten für den Endspurt im diesjährigen Weihnachtsgeschäft und ist zugleich auch als Fehlstart der Konsumstimmung in das Jahr 2026 zu sehen.“
Einkommensaussichten weiter rückläufig
Auch zum Jahresende 2025 setzen die Einkommenserwartungen für die kommenden 12 Monate ihren klaren Abwärtstrend fort. Der Einkommensindikator sinkt zum dritten Mal in Folge. Nach einem deutlichen Minus von 6,8 Zählern rutscht er auf -6,9 Punkte. Ein schlechterer Wert wurde zuletzt vor knapp zwei Jahren, im Januar 2024, mit -20 Punkten registriert. Ein möglicher Grund für den Rückgang sind die zuletzt wieder gestiegenen Inflationsängste der Bundesbürger. Analysen zeigen, dass Einkommensindikatoren stärker mit realen, also inflationsbereinigten Einkommensgrößen wie Nettolöhnen und -gehältern zusammenhängen als mit nominalen Einkommen. Entscheidend für das Konsumverhalten ist damit vor allem die von den Verbrauchern wahrgenommene Kaufkraft.
Anschaffungsneigung mit leichten Rückgängen
Im Sog sinkender Einkommensaussichten erleidet auch die Anschaffungsneigung in diesem Monat Einbußen. Nach zuvor zwei Anstiegen in Folge verliert der Indikator 1,5 Zähler und weist nun -7,5 Punkte auf. Auch die Jahresbilanz 2025 ist für die Anschaffungsbereitschaft enttäuschend: Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres verzeichnet sie ebenfalls ein Minus von gut zwei Zählern.
Die Konjunkturerwartungen etwas verbessert
Dagegen zeigt sich die Konjunkturerwartung relativ robust und trotzt sowohl der fallenden Einkommenserwartung als auch der leicht rückläufigen Anschaffungsneigung. Der Indikator legt um 2,3 Zähler zu und steigt auf 1,2 Punkte. Damit setzt sich das Auf und Ab, das im Spätsommer dieses Jahres begann, auch zum Jahresende fort.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Konjunkturindikator mit +0,9 Punkten leicht positiv, was darauf hindeutet, dass die Deutschen derzeit im kommenden Jahr allenfalls von einer moderaten Erholung der Konjunktur ausgehen. Auch die Wirtschaftsexperten erwarten für 2026 ein Wirtschaftswachstum von einem Prozent oder knapp darunter.
Die folgende Tabelle zeigt die Werte der einzelnen Indikatoren im Dezember 2025 im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr:

1Das Konsumklima kann als vorlaufender Indikator für das Konsumverhalten in Deutschland interpretiert werden. Analysen haben gezeigt, dass die Stimmung ein Frühindikator für die tatsächliche Entwicklung des privaten Konsums ist. Aus den im Dezember ermittelten Werten der Einkommenserwartung, Anschaffungsneigung und Sparneigung errechnet sich das Konsumklima – als Frühindikator für die Entwicklung des Konsums im Januar 2026.
Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Konsumklima-Indikators im Verlauf der letzten Jahre:

Voraussichtliche Veröffentlichungstermine in Q1 2026 (CET):
- Mittwoch, 28. Januar 2026, 8:00 Uhr
- Mittwoch, 25. Februar 2026, 8:00 Uhr
- Donnerstag, 26. März 2026, 8:00 Uhr
Zur Methode
Der Befragungszeitraum für die aktuelle Analyse war vom 4. bis zum 15. Dezember 2025. Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK Konsumklima powered by NIM“ und basieren auf rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet und kurz kommentiert. Das Konsumklima bezieht sich explizit auf die gesamten privaten Konsumausgaben. Der Einzelhandel macht jedoch – je nach Abgrenzung – lediglich etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte Wellness-Bereich. Auch hierbei geht es nicht um die Einzelhandelsumsätze, sondern um die gesamten Konsumausgaben der Verbraucher. Die Anschaffungsneigung ist – wie alle anderen Indikatoren auch – ein Stimmungsindikator. Sie fragt, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam halten, größere Anschaffungen zu tätigen. Selbst wenn sie dies mit „Ja“ beantworten, müssen noch zwei weitere Voraussetzungen für einen Kauf vorhanden sein: Der Verbraucher muss das nötige Geld für eine solche größere Anschaffung besitzen und auch eine Notwendigkeit für diese Anschaffung sehen. Zudem handelt es sich hier tatsächlich ausschließlich um langlebige Gebrauchsgüter, die auch ein größeres Budget erfordern.
GfK Konsumklima powered by NIM
Das seit 1974 regelmäßig und seit 1980 monatlich erhobene GfK Konsumklima gilt als wichtiger Indikator für das Konsumverhalten der Verbraucher und als Wegweiser für die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands. Seit Oktober 2023 werden die von NIQ/GfK erhobenen Daten des Konsumklimas gemeinsam mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e. V. (NIM), Gründer der GfK, ausgewertet und herausgegeben. `Gemeinsam kann noch stärker in die Analyse und Entwicklung der Konsumklimastudie investiert werden, um die Hintergründe der Veränderungen im Verbrauchervertrauen noch besser zu verstehen.
Pressekontakt:
NIM: Sandra Lades, T +49 911 95151 989, sandra.lades@nim.org
GfK/NIQ: Julia Mayer, T +351 932 640 305, julia.mayer@nielseniq.com
Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e. V.
Das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) ist ein Non-Profit Forschungsinstitut an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis. Das NIM untersucht, wie sich Konsumentscheidungen durch neue Technologien, gesellschaftliche Trends oder die Anwendung von Behavioral Science verändern und welche mikro- und makroökonomischen Auswirkungen das für den Markt und die Gesellschaft hat. Ein besseres Verständnis von Konsumentscheidungen und ihren Auswirkungen hilft Gesellschaft, Unternehmen, Politik und Konsumenten, bessere Entscheidungen im Sinne der sozial-ökologischen Marktwirtschaft und des „Wohlstands für Alle“ zu treffen.
Das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen ist Gründer der GfK.
Weitere Informationen unter www.nim.org und LinkedIn
GfK – ein NielsenIQ Unternehmen
Seit 90 Jahren vertrauen uns Kunden auf der ganzen Welt, denn wir beantworten datenbasiert zentrale Fragen für ihre Entscheidungsprozesse. Wir unterstützen ihr Wachstum durch unser umfassendes Verständnis des Kaufverhaltens und der Dynamiken, die Märkte, Marken und Medientrends beeinflussen. 2023 haben die Branchenführer GfK und NielsenIQ sich zusammengeschlossen und bieten ihren Kunden durch diesen Zusammenschluss eine einmalige globale Reichweite. Mit einer ganzheitlichen Sicht auf den Handel und den umfassendsten Erkenntnissen über Konsumenten, bereitgestellt durch zukunftsweisende Analytik auf modernsten Plattformen, treibt GfK „Growth from Knowledge“ voran.
Über NIQ
NIQ ist ein weltweit führendes Consumer Intelligence Unternehmen, das ein umfassendes Verständnis des Kaufverhaltens von Verbrauchern liefert und neue Wege zum Wachstum aufzeigt. Im Jahr 2023 schlossen sich NIQ und GfK zusammen, zwei Branchenführer mit beispielloser globaler Reichweite. NIQ ist in mehr als 90 Ländern tätig und deckt rund 85 Prozent der Weltbevölkerung sowie über 7,2 Billionen US-Dollar an globalen Verbraucherausgaben ab. Mit einer ganzheitlichen Betrachtung des Einzelhandels und den umfassendsten Einblicken in das Konsumverhalten, die mittels fortgeschrittener Analysen über hochmoderne Plattformen geliefert werden, bietet NIQ das Gesamtbild — the Full View™.
Weitere Informationen finden Sie unter niq.com/de

