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Pressemitteilung: Die größte Zukunftssorge der Deutschen: Der Klimaschutz

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Studie im Volltext: Challenges of Nations. Welche großen Aufgaben heute und in Zukunft in der Gesellschaft zu lösen…

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Erscheinung

2023-12-12

Kategorie
Pressemitteilung
Ort
Nürnberg
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Die größte Zukunftssorge der Deutschen: Der Klimaschutz

Die gerade veröffentlichte Studie „Challenges of Nations“ des Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) zeigt, was Menschen in acht ausgewählten Ländern für die am dringendsten zu lösenden gesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit halten. Das vorrangige Anliegen der Deutschen ist dabei mit Abstand der Klimawandel. International führt die Preis- und Kaufkraftentwicklung das Sorgenranking an, dicht gefolgt von den Themen Kriminalität und Gesundheitswesen.

Der Einkaufswagen ist halb voll, aber die Geldbörse schon wieder leer? Das halten laut der diesjährigen Ausgabe der „Challenges of Nations“-Studie des Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) die Menschen in England und Frankreich für ihr aktuell größtes Problem. 70 Prozent der Briten und 57 Prozent der Franzosen machen sich über die schwindende Kaufkraft und die steigenden Preise die größten Sorgen. In Deutschland erreicht dieses Thema Platz 2 im Sorgenranking. Die größte aktuelle Herausforderung ist für die Deutschen dagegen der Umwelt- und Klimaschutz. Das ist auch gleichzeitig die Herausforderung, die im Vergleich zur „Challenges of Nations“ 2018 den größten Sprung macht: 2018 wurde dieser Bereich von lediglich 9 Prozent der Befragten als dringendes gesellschaftliches Problem bezeichnet, 2023 beträgt der Anteil 48 Prozent. Im Vergleich zu 2018 sind dagegen die Bereiche Rente/Altersversorgung sowie Politik, Regierung und Justiz in den Hintergrund getreten.

Ältere Menschen nehmen andere Herausforderungen wahr

Eine weitere spannende Erkenntnis der Studie für Deutschland: Anders als bei früheren Flüchtlingswellen hat die Ankunft vieler Menschen aus der Ukraine nicht zu einem Anstieg der Sorge über Migration geführt. Anfang der 90er-Jahre oder 2015, als zahlreiche Schutzsuchende aus Syrien in Deutschland eintrafen, konnte noch ein starker Zusammenhang zwischen der Anzahl der Zugewanderten und der Häufigkeit der Nennung von Zuwanderung als Herausforderung gefunden werden.

Insgesamt sehen bei der Zuwanderung im internationalen Schnitt vor allem die 60-69-Jährigen Handlungsbedarf, während bei Jüngeren Themen wie Bildung und Arbeitsmarkt im Fokus stehen. Das verdeutlicht auch, dass vor allem nach Alter größere Unterschiede zu beobachten sind, Einkommen und Geschlecht spielen in der Problemwahrnehmung nur eine geringe Rolle. Was Umwelt- und Klimaschutz betrifft, haben die Altersgruppen in etwa die gleiche Problemwahrnehmung. Das ist also keineswegs nur ein Thema der Jugend. Überhaupt ist Umwelt- und Klimaschutz die Herausforderung der Zukunft – sowohl in Deutschland als auch international. Über alle untersuchten Länder hinweg ist das Thema das einzige, von dem die Menschen in Zukunft eine weiter steigende Bedeutung erwarten. Mit Blick auf Prognosen zum Klimawandel ist dies nicht überraschend.

Andere Länder, andere Probleme

Die Studie „Challenge of Nations“ hält noch mehr Überraschungen parat: So hängt die Auffassung, dass bestimmte Aufgaben dringend zu lösen sind, nicht zwingend mit objektiven Indikatoren zusammen. Beispiel Preis- und Kaufkraftentwicklung: Die Inflationsrate in Italien lag im vergangenen Jahr über der von Großbritannien. Trotzdem gaben viel mehr Personen in England, Schottland und Wales als solche in Italien an, dass die Preis- und Kaufkraftentwicklung eine der am dringendsten zu lösenden Aufgaben ist.

Die Menschen in Italien machen sich stattdessen eher Sorgen um den Arbeitsmarkt (53 Prozent). In Deutschland, Japan, USA und Großbritannien hat es die Arbeitsmarkt-Herausforderung noch nicht einmal in die Top Ten geschafft. Die Japaner sehen beispielsweise in der niedrigen Geburtenrate ein wesentlich größeres Problem als die Deutschen: 38 Prozent der Befragten dort machen sich Sorgen über Kinderlosigkeit und Familie. Dafür spielt die Sorge im Kontext Umwelt- und Klimaschutz hier eine wesentlich kleinere Rolle als in den westlichen Industrieländern. In den USA, Brasilien und Südafrika zählen die Verbesserung der Sicherheit und die Reduzierung der Kriminalität zu den wichtigsten Anliegen der Gesellschaft.

Zahl der wahrgenommenen Probleme hat stark zugenommen

Was die Menschen aller acht Länder gleichermaßen belastet, ist die Multikrise: Heute nehmen die Menschen mehr als doppelt so viele Herausforderungen wahr wie in der „Challenge of Nations“-Studie aus dem Jahr 2018. Nannten die Befragten aus den acht Ländern damals im Durchschnitt noch 2,2 Probleme, so sind es in der diesjährigen Befragung fünf. In Deutschland stieg der Wert von 3 auf 4,1. Zudem können die Autoren im Gegensatz zu früheren Wellen der Studie nicht mehr das eine große nationale Problem ausmachen, an dem mit vereinten Kräften gearbeitet werden kann. „Stattdessen verteilt sich die Aufmerksamkeit von gesellschaftlichen Gruppen auf mehrere Herausforderungen. Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass sich Gesellschaften weiter ausdifferenzieren. Politik und Wirtschaft stehen vor der schwierigen Aufgabe, auf die vielen Krisen zu reagieren und gleichzeitig die unterschiedlichen Bedürfnisse und Prioritäten der verschiedenen Gruppen unter einen Hut zu bringen“, meint Dr. Andreas Neus, Co-Autor der Studie und Geschäftsführer des NIM.


Key Insights

  • Die Deutschen sehen den Klimaschutz als Hauptaufgabe der Gegenwart und der Zukunft.
  • Die schwindende Kaufkraft macht weltweit am meisten Sorgen.
  • Die Problemwahrnehmung ist mehr eine Generationenfrage als eine von Einkommen oder Geschlecht.
  • Die Zahl der wahrgenommenen Probleme hat stark zugenommen.

 

Über „Challenges of Nations“

Die „Challenge of Nations“-Studie wird vom NIM seit 1985 durchgeführt. Dabei werden Menschen bevölkerungsrepräsentativ und ohne Antwortvorgaben nach den dringendsten Aufgaben gefragt, die heute in ihrem Wohnsitzland zu lösen sind. Die diesjährige „Challenges of Nations“-Studie umfasst Antworten von 8.008 Personen im Alter von 16 bis 59 bzw. 69 Jahren aus acht Ländern. Sie stehen repräsentativ für rund 675 Mio. Menschen. Die Befragung wurde im Zeitraum 25.04.2023 bis 11.05.2023 von GfK durchgeführt. Die Ergebnisse bieten eine verlässliche, datengestützte Entscheidungsgrundlage für Wirtschaft und Politik. Die Studie steht kostenfrei zum Download zur Verfügung.

Bei Fragen und für weitere Informationen zur Presseinformation wenden Sie sich bitte an:

Tobias Biró
Research Communication
Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e.V.
Gründer der GfK
T: +49 911 951519-98 / E: tobias.biro@nim.org

V.i.S.d.P.

Sandra Lades
Head of Communication & Events
Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e. V.
Gründer der GfK
Steinstr. 21 / 90419 Nürnberg
T: +49 911 951519-89 / E: sandra.lades@nim.org  

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