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PM: Geopolitische Turbulenzen: Sind Manager richtig vorbereitet?
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Studie: Voices of the Leaders of Tomorrow 2025
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2025-05-06

Kategorie
Pressemitteilung
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Nürnberg
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Geopolitische Turbulenzen: Sind Manager richtig vorbereitet?

Neue Studie zeigt, dass viele Topmanager die derzeitigen Disruptionen unterschätzen

Nürnberg, den 07.05.2025 – Die geopolitische Weltordnung steht vor einer tektonischen Verschiebung. Jahrzehntelang dominierte der Westen – mit den USA und Europa als Anker – Märkte, Institutionen und globale Normen. Die Rückkehr von Präsident Donald Trump läutet eine neue Ära der Unberechenbarkeit ein: Transatlantische Bündnisse, Multilateralismus und regulatorische Kohärenz geraten zunehmend ins Wanken. Eine aktuelle Studie des Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) in Kooperation mit dem St. Gallen Symposium zeigt: Führungskräfte erkennen diese Umwälzungen zwar, unterschätzen jedoch die Tragweite und damit einhergehende Anpassungserfordernisse.

Für die diesjährige Ausgabe des Voices of the Leaders of Tomorrow Report (VOLOT 2025) wurden 800 gestaltungswillige Nachwuchstalente unter 35 Jahren, die „Leaders of Tomorrow“, und 275 erfahrene Topmanager aus einigen der weltweit umsatzstärksten Unternehmen befragt.

Erfahrene Topmanager glauben an Bestand der aktuellen Weltordnung
Dass sich erfahrene Manager womöglich in falscher Sicherheit wiegen, zeigt etwa ihr Optimismus in die Beständigkeit der aktuellen Weltordnung. So gehen 49 Prozent der Firmenlenker davon aus, dass sich aktuelle geopolitische Veränderungen langfristig positiv auf Stabilität und Wohlstand auswirken. 43 Prozent nehmen hierzu einen neutralen Standpunkt ein und lediglich 8 Prozent haben einen pessimistischen Blick auf die Auswirkungen der globalen Machtverschiebung und die Auflösung der Welt- und Handelsordnung wie wir sie kennen.

Überhaupt offenbaren die befragten Wirtschaftseliten erstaunlich viel Vertrauen in die Standhaftigkeit bestehender, westlich dominierter Institutionen. Organisationen wie der NATO, der EU oder der Welthandelsorganisation wird von der großen Mehrheit der Firmenlenker eine gleichbleibende oder steigende Bedeutung attestiert. Drei von vier Topmanager glauben, dass internationale Koalitionen und Reformen in den globalen Regierungsstrukturen eine neue Ära der globalen Zusammenarbeit und Stabilität fördern. Ebenso viele teilen die Ansicht, dass wir in der Zukunft weiterhin offene Handelsabkommen und eine kooperative Wirtschaftspolitik erleben werden, die robustes, integratives Wachstum und vernetzte Märkte schaffen.

Studienautor Dr. Fabian Buder vom NIM ist überzeugt: „Die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen deuten darauf hin, dass es Ideen wie Kooperation und Arbeitsteilung schwerer haben, sich durchzusetzen. Unsere Umfrage offenbart, dass viele Firmenlenker von den Entwicklungen, obwohl sie sich abgezeichnet haben, überrascht waren. Unternehmen müssen sich hier künftig strategisch besser aufstellen und geopolitischen Entwicklungen mehr Aufmerksamkeit schenken.“

Nachwuchsführungskräfte mit realistischerer Sicht auf globale Veränderungen
Eine konkrete Maßnahme, auch das legen die Studienergebnisse nahe, wäre die bessere Beteiligung von Nachwuchsführungskräften an wichtigen Entscheidungen. Diese offenbaren bei den gleichen Fragen eine deutlich nüchternere und damit offenbar realistischere Sicht auf die globalen Veränderungen. Im Vergleich zu ihren älteren Pendants sind sie nicht nur deutlich pessimistischer, was deren Auswirkungen auf Stabilität und Wohlstand angeht. Sie gehen im Schnitt auch deutlich eher davon aus, dass westliche Organisationen bzw. Allianzen wie NATO, EU oder Welthandelsorganisation künftig an Einfluss verlieren. Im Gegensatz zu den Topmanagern von heute glaubt eine Mehrheit der Leaders of Tomorrow (62 %) nicht, dass offene Handelsabkommen und eine kooperative Wirtschaftspolitik robustes, integratives Wachstum und vernetzte Märkte schaffen. Auch geht eine Mehrheit dieser Gruppe nicht davon aus, dass internationale Koalitionen und Reformen in den globalen Regierungsstrukturen eine neue Ära der globalen Zusammenarbeit und Stabilität fördern.

„Erfahrung ist wertvoll, aber sie hemmt, wenn sie an überholten Denkmodellen festhält, wo mutige Neuausrichtung gefragt ist“, sagt Felix Rüdiger, Co-Autor des VOLOT-Reports vom St. Gallen Symposium. Unternehmen wären demnach gut beraten, die Perspektive der Leaders of Tomorrow ernst zu nehmen und sich auf tiefgreifende und anhaltende geopolitische Verwerfungen vorzubereiten. Die Studienautoren empfehlen deshalb: Junge Führungskräfte frühzeitiger in strategische Entscheidungen einbinden. Ihre Perspektiven könnten entscheidend sein, um Unternehmen resilienter und geopolitisch handlungsfähiger aufzustellen.


Über die Studie „Voices of the Leaders of Tomorrow”
Für die Studie „Voices of the Leaders of Tomorrow“ werden jährlich Nachwuchstalente aus dem internationalen Netzwerk des St. Gallen Symposiums sowie Senior Executives aus den umsatzstärksten Unternehmen weltweit zu ihren Perspektiven auf die großen Themen unserer Zeit befragt. Die diesjährige VOLOT-Studie konzentriert sich insbesondere auf die Führungsdynamik zwischen den Generationen im Kontext der zunehmenden geopolitischen Volatilität und ihrer direkten Auswirkungen auf Unternehmen. Die Studie wird durch das NIM in Kooperation mit dem St. Gallen Symposium durchgeführt.

Weitere Informationen unter https://to.nim.org/volot2025-de

Über das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e. V.
Das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e.V. (NIM) untersucht an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis, wie sich Konsumentscheidungen durch neue Technologien oder gesellschaftliche Trends oder die Anwendung von Behavioral Science verändern und welche mikro- und makroökonomischen Auswirkungen das für den Markt und die Gesellschaft hat. Ein besseres Verständnis von Konsumentscheidungen und ihren Auswirkungen hilft Gesellschaft, Unternehmen, Politik und Konsumenten, bessere Entscheidungen im Sinne der sozial-ökologischen Marktwirtschaft und des „Wohlstands für Alle“ zu treffen.

Das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen ist Gründer der GfK. Weitere Informationen unter www.nim.org und LinkedIn.

Über das St. Gallen Symposium
Das St. Gallen Symposium ist eine der weltweit führenden Initiativen für generationenübergreifenden Dialog. Es ermöglicht den offenen Austausch zwischen aktuellen Führungskräften aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und der nächsten Generation. Dabei verfolgt das Symposium das Ziel, verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Entscheide zu fördern. Das im Jahr 1969 von Studierenden gegründete Symposium bringt jährlich an der Universität St. Gallen rund 1.000 Teilnehmende aus mehr als 80 Nationen zusammen. Mit weiteren Impact Projekten stärkt das St. Gallen Symposium nachhaltiges Denken und generationenübergreifende Verantwortung.

Weitere Informationen unter https://symposium.org/, auf LinkedIn, Instagram, X, YouTube und Facebook.


Bei Fragen und für weitere Informationen zur Presseinformation wenden Sie sich bitte an:

Tobias Biró
Head of Research Communication
Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e.V.
Gründer der GfK
T: +49 911 951519-98 / E: tobias.biro@nim.org

Felix Rüdiger
Head Content & Research
St. Gallen Symposium
M: +41 78 214 1880 / E: felix.ruediger@symposium.org

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