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How the Past and the Present Shape Decisions for the Future - Making Better Innovation Decisions Under Threat

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Zitiervorschlag

Zürn, M., Buder, F., & Unfried, M. (2023). How the past and the present shape decisions for the future: Making better innovation decisions under threat. NIM Research Report.

Jahr

2023

Autorinnen und Autoren
Dr. Michael K. Zürn,
Dr. Fabian Buder,
Dr. Matthias Unfried
Titel der Publikation
Veränderte Risikowahrnehmung und verstärkte Furcht vor falschen Entscheidungen behindern Innovation im Angesicht von Bedrohungen
Publikation
NIM Research Report
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Veränderte Risikowahrnehmung und verstärkte Furcht vor falschen Entscheidungen behindern Innovation im Angesicht von Bedrohungen

Die Marktbedingungen ändern sich ständig, sei es durch intentionale Disruption oder als Folge zufälliger Schocks. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich Unternehmen an solche Veränderungen anpassen, indem sie ihre Produkte und Geschäftsmodelle erneuern. Während sich Unternehmen jedoch offenbar weniger scheuen, Innovationen durchzuführen, wenn sich Chancen offenbaren, verringern als bedrohlich empfundene Ereignisse die Innovationsbereitschaft der Entscheidungsträger. In der wissenschaftlichen Literatur wird dieses Phänomen als Bedrohungsstarre (threat rigidity) bezeichnet. Wir untersuchen aus einer psychologischen Perspektive, wie sich Bedrohungen und Chancen auf zwei Facetten der Innovation auswirken.

Zum einen sind die Ergebnisse von Innovationsentscheidungen in hohem Maße ungewiss. Zwar wird Innovation oft als die risikoreichere Option angesehen, aber auch die Beibehaltung des Status quo kann mit erheblichen Risiken verbunden sein. In der Regel führen drohende Verluste zu risikofreudigeren Entscheidungen und sollten daher sogar Innovationen fördern, doch die Ergebnisse unserer Experimente deuten darauf hin, dass sich die Risikowahrnehmung je nach Art des Ereignisses verändert. Insbesondere wird Innovation seltener als die riskantere Option angesehen, wenn ein Ereignis als Bedrohung eingestuft wird. Folglich kann eine veränderte Risikowahrnehmung verhindern, dass sich die eigentliche Risikofreude bei drohenden Verlusten in Innovationsbereitschaft umsetzt.

Zweitens erfordert Innovation eine aktive Abweichung vom Status quo. Dabei können sowohl die Konsequenzen der Beibehaltung als auch der Abweichung vom Status quo unsicher sein. Entscheidungsträger neigen dazu, mögliche Konsequenzen verschiedener Entscheidungen innerhalb gegebener Umstände zu vergleichen, wodurch die Befürchtung entstehen kann, Entscheidungen später zu bereuen. Die Ergebnisse unserer Experimente deuten darauf hin, dass Bedrohungen Innovation zusätzlich dadurch behindern, dass noch stärker befürchtet wird, sich falsch zu entscheiden.

Zusammengenommen verbessern diese Befunde unser Verständnis einer zentralen Herausforderung für die Unternehmensführung, indem sie Licht auf einige grundlegende psychologische Prozesse bei Innovationsentscheidungen werfen. In unserem NIM Research Report werden Implikationen für Manager skizziert, die Grenzen unserer Erkenntnisse erörtert und Wege für die künftige Forschung aufgezeigt.

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