Jung, aber nicht naiv: Die Führungskräfte von morgen sprechen sich für Grenzen der digitalen Freiheit aus, um so die Freiheit zu bewahren
Claudia Gaspar und Anja Dieckmann
In einer aktuellen Umfrage äußerten rund 900 „Leaders of Tomorrow“ aus mehr als 90 Ländern ihre Meinung über die Auswirkungen neuer Technologien auf die Wahlfreiheit des Menschen. Die Nachwuchsführungskräfte beziehen klar Stellung gegen die uneingeschränkte Meinungsfreiheit im Internet. Die Mehrheit meint, dass man Plattformen, die bisher oft einen „hands off“-Ansatz verfolgen und die Selektion von Inhalten mit dem Argument ablehnen, sie seien „nur der Überbringer“, verpflichten sollte, Hassreden und Fake News im Internet zu verhindern und zu zensieren. Von den Plattformen wird erwartet, dass sie mit staatlichen Institutionen kooperieren, um Online-Manipulation besser zu verhindern und persönliche Daten zu schützen. Die Leaders of Tomorrow plädieren auch dafür, dass persönliche Daten von ihren Eigentümern kontrolliert werden sollten, wenn sie von Online-Plattformen verwendet werden. Die Nutzung der Daten wird am stärksten abgelehnt, wenn es an Transparenz mangelt und sie vom Kunden nicht beeinflusst werden kann.
Literaturnachweise
- Gaspar, C., Dieckmann, A., & Neus, A. (2020). Voices of the Leaders of Tomorrow: Human freedom and choice in the light of technological change. Nuremberg Institute for Market Decisions & St. Gallen Symposium.